Wir sprechen mit Florian Stauffer, um seine Vision für Ciposa besser zu verstehen.

Ciposa NEWS: Guten Tag Florian, ich möchte mit folgender Frage beginnen: „Welches Fazit ziehen Sie aus diesen ersten 100 Tagen?“

Florian Stauffer: Für mich ist das mit Sicherheit ein ganz neuer Abschnitt, ich hatte nicht erwartet, dass der Unterschied zwischen COO und CEO so gross sein würde. Ich würde dies als intensiv und sehr spannend bezeichnen! Ich habe von Kunden, Partnern und Bekannten viele Glückwünsche und Zuspruch erhalten. Diese Zeit war sehr erfüllend und hat mir gezeigt, wie sehr die Menschen an CIPOSA glauben.

Meine wichtigste Erkenntnis ist, dass wir auf die richtigen Leute gesetzt haben, um mich bei diesem Projekt zu begleiten. Die siebenmonatige Reise, die ich vor Antritt meiner neuen Stelle unternommen habe, war die perfekte Möglichkeit, dies zu erkennen.

Diese Reise war die letzte Etappe eines Wandlungsprozesses, den ich in den vergangenen 5 Jahren durchlaufen habe. So konnte ich vollkommen erholt und voller Energie die neue Position antreten.
Aber diese Pause hat mir vor allem ermöglicht, aus dem Tagesgeschäft zu entfliehen und auf meine Kollegen zu vertrauen, ohne ihnen ständig auf die Finger zu schauen … Und das hat sehr gut funktioniert, ich bin überflüssig geworden ;-) !

Heute ist mir bewusst, dass die Rolle des CEO ist, als „Pilot“ aufzutreten, der seine ganze Energie einsetzt, um dem Unternehmen Dynamik zu verleihen, seine Vision zu vermitteln und die Unternehmenskultur zu etablieren.

CN: Ein Highlight dieser 100 Tage?

Florian: Ein etwas unerwartetes Wachstum – wir können nun auf über 50 Mitarbeiter zählen! Die Einstellung neun weiterer Personen in dieser Zeit der Vollbeschäftigung war eine echte Herausforderung! (die wir gemeistert haben)

Ich dachte, wir stünden aufgrund des Ukraine-Konflikts sowie der Erhöhung der Preise für Kraftstoffe und Elektrizität vor einer Rezession. Stattdessen haben wir eine exzellente Auftragslage, die unsere Erwartungen übertrifft.

CN: Wie würden Sie die Entwicklungsstrategie von Ciposa definieren?

Florian: Wir sind fokussiert! Heute besteht unsere Strategie darin, unsere Kompetenzschwerpunkte zu identifizieren, um unsere Anstrengungen und Ressourcen in der Entwicklung gezielt einzusetzen, um unsere Kompetenzen zu stärken und unsere Energie nicht unnütz zu verschwenden.

Dieses Know-how hat sich bei der Erschliessung anderer Märkte, wie der Medizintechnik und der Elektrotechnik als nützlich erwiesen.

In den kommenden Jahren wird Europa sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sehen, selbst falls es nur darum geht, die Abhängigkeit von Asien einzudämmen. Gesellschaften wie Ciposa werden bei Reindustrialisierungsprojekten eine wichtige Rolle spielen.

CN: Vielen Dank, Florian, für dieses Interview. Ich möchte mit der Frage enden, was man Ihnen zum Jahresende wünschen darf?

Florian: Mir persönlich, nichts! Fragen Sie meine Kollegen. Sie werden Ihnen sicherlich Bauteile und Erfolg für die termingerechte Belieferung unserer Kunden antworten.

Und ein weiterer wichtiger Punkt: Wir suchen noch einige Talente, um in der Lage zu sein, unsere Kunden rundum zufrieden zu stellen.

Ich möchte abschliessend sagen, dass ich angenehm überrascht bin, dass unsere Unternehmenskultur uns die Aufgabe, dieses Ziel zu erreichen, vereinfacht. Denn unsere Devise lautet: „Bei CIPOSA ist ein zufriedener Kunde ein glücklicher Kunde, der erfolgreich ist und uns treu bleibt.“

Ciposa entwickelt seit mehreren Jahren ein Modul zur Drehmomentkontrolle speziell für die Mikromontage. Erfahren Sie in unserem Interview mit Vincent Rieger, dem Projektleiter, mehr darüber.

Ciposa NEWS: Guten Tag Vincent, zuallererst erscheint es mir interessant, zu erfahren, was diese Neuentwicklung angestossen hat?

Vincent Rieger: Nach Gesprächen mit Kunden auf Messen stellten wir fest, dass Interesse an einem Schraubsystem für sehr kleine Schrauben mit einer sehr genauen Drehmomentmessung bestand.

Im Jahr 2005 hatten wir bereits erkannt, dass die auf dem Markt verfügbaren Schraublösungen nur teilweise den Erwartungen unserer Kunden und den zukünftigen Entwicklungen entsprachen. Aber erst 2016 trafen wir die Entscheidung, unser eigenes Schraubmodul mit Drehmomentmessung zu entwickeln.

4 Versionen wurden innerhalb der ersten zwei Jahre hergestellt. Wir haben das Produkt im Jahr 2020 in seiner 5. Version stabilisiert. Das Prinzip unseres Systems wurde darüber hinaus im Jahr 2020 zum Patent angemeldet.

Die Version 6 steht kurz vor der Ausgabe. Eine Maschine, die in einigen Monaten geliefert werden kann, wird damit ausgestattet, ausserdem haben wir bereits mehrere Projekte für 2023 geplant.

CN: Welche Herausforderung war am schwierigsten zu bewältigen?

Vincent: Die enge Verbindung der Software und der Mechanik war mit Sicherheit die grösste Herausforderung. Wir müssen unseren Kunden eine interpretierte Messung liefern, nicht nur Rohdaten. Dies ist für einen Einsatz im Automatikbetrieb unumgänglich.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, kontinuierlich neue Funktionen hinzuzufügen. Das Produkt ist ausgereift, aber wird dennoch ständig weiterentwickelt.

CN: Was sind die wichtigsten Verbesserungen zwischen Version 5 und Version 6?

Vincent: Die erste ist, dass wir das Getriebe entfernen konnten. Wir bieten jetzt einen direkten Anschluss zwischen Motor und Schraubaufsatz. Dies ermöglicht eine präzisere Positionierung in der Grössenordnung von einem hundertstel Grad.

Ausserdem wurden das Design und die Montage vereinfacht. Dies führt zu einer geringeren Anzahl von Bauteilen, kürzerer Montagezeit und somit niedrigeren Herstellungskosten, während gleichzeitig die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer erhöht werden.

Darüber hinaus haben wir unser Modul auch mit einer Steckdose ausgestattet, das horizontal oder vertikal montiert werden kann.

CN: Vielen Dank Vincent für all diese Erklärungen. Eine letzte Frage: „Weshalb sollten sich Kunden für das Drehmomentkontroll- und Schraubmodul von Ciposa entscheiden?“

Vincent: Das Modul von CIPOSA ermöglicht die Messung sehr kleiner Drehmomente ohne Drehzahlbegrenzung. Dank seiner präzisen Anbringung ermöglicht es beispielsweise die Darstellung des Drehmoments einer Feder in einem Federhaus oder die Kontrolle der Reibung eines Katheterventils über 360°.

Im vergangenen August organisierte Ciposa gemeinsam mit der Gesellschaft Lyreco einen Erste-Hilfe-Kurs für interessierte Mitarbeiter.

Diese halbtägige Schulung mit SRC-Zertifizierung unter der Leitung von Herrn Salvatore Leotta ermöglichte den Teilnehmern, die wichtigsten Wiederbelebungsmassnahmen zu erlernen, um Leben zu retten.

Sie sind nun in der Lage, bis zum Eintreffen der professionellen Rettungskräfte eine Herz-Lungen-Wiederbelebung oder eine Defibrillation mithilfe eines AED durchzuführen.

Diese Schulung, die sehr gut angenommen wurde, sorgte ebenfalls dafür, dass nun jeder weiss, wo sich der Defibrillator befindet.